Sascha Krähenbühl
Als ich mit 30 Jahren zum ersten Mal Vater wurde habe ich gedacht, ich sei bereit für diese Aufgabe. Wieso auch nicht? Stabile Beziehung, Erfolgreich im Berufsleben etabliert, auf Reisen ein paar Abenteuer erfolgreich überstanden. Das Übliche halt, was man so vorzuweisen hat mit 30 Jahren, wenn einem das Leben ein bisschen in die Hände gespielt hat. Und heute 10 Jahre und 2 weitere Kinder später sieht mein Lebenslauf auf den ersten Blick nicht viel spannender aus. Es sind keine beindruckenden Karriereschritte oder Stecknadeln auf der Weltkarte dazugekommen. Doch die scheinbar langweilige Visitenkarte trügt. Die letzten 10 Jahren haben mich regelrecht ins Leben katapultiert und mich als Menschen, Mann und Vater Dinge erfahren und lernen lassen, die mir keine Online-Nachdiplomstudium und keine Survival-Trophy hätten ermöglichen können. Kinder beim Aufwachsen zu begleiten ist der grossartigste Selbstfindungstrip, den das Leben zu bieten hat. Vorausgesetzt man lässt sich auf das Abenteuer ein. Die Verantwortung für das Aufwachsen von Kindern zu tragen führt einen unweigerlich zu grundlegenden Fragen: In welchem Umfeld sollen meine Kinder aufwachsen? Welche Werte und Glaubenssätze sollen sie mit auf den Weg nehmen? (und vor welchen sollen sie geschützt werden?) Wieviel Zeit will ich mit meiner Familie verbringen? Wenn man diese Fragen zulässt kann es gut sein, dass das bisherige Leben rein organisatorisch auf den Kopf gestellt wird. Mit diesen Fragen verbunden sind Entscheidungen bezüglich Wohnort, beruflicher Laufbahn oder Schulwahl. In diesen Bereichen haben auch wir kaum einen Stein auf dem anderen gelassen. Aber dies sind nur die Fragen, die gegen Aussen, zum Beispiel im eigenen Umfeld, als grosse Veränderungen wahrgenommen werden. Viel erschütternder im positiven Sinne sind allerdings die Fragen, die dazu führen, dass innere Mauern und Vorstellungen ins Wanken geraten. Inwiefern kann ich als Mensch, aber auch als Mann und Vater meinen Kindern ein Vorbild sein? Wie kann ich meinen Kindern eine liebevolle und zugewandte Führung bieten, ohne mit Druck und Befehlen Gehorsam zu erzwingen? Was kann ich aus meiner eigenen Unfähigkeit, konkrete Alltagssituation souverän zu meistern, lernen? Wie kann ich verhindern, dass ich meinen eigenen Stress und meine unverarbeiteten Themen auf meine Kinder übertrage? Wie schaffe ich es jedes meiner Kinder in seiner Einzigartigkeit und seinem Wesen zu erkennen und zu fördern? Rebekka und ich haben uns entschieden die Themen und Stolpersteine, die sich uns im Alltag als Familie in den Weg stellen konsequent und mit Hingabe zu widmen. Und wir haben damit als Familie das pralle Leben geschenkt bekommen. Aber klar ist auch: Der Weg ist manchmal schmerzhaft und anstrengend und Wegsehen und Verdrängen wäre in manchen Situationen die bequemere Variante. Aber wer Licht will, bekommt auch Schatten. Und ich bin dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit hatte in diesen Situationen von verschiedenen Menschen Unterstützung zu erhalten. Darum freue ich mich, dass ich heute Menschen begleiten darf, die sich auf den Weg machen, sich und die Beziehung zu ihren Kindern neu zu entdecken und dabei selbst immer wieder zu erfahren wie bunt das Leben ist. Jede Familie ist einzigartig, kein Weg gleicht dem anderen. JUST DO IT YOUR WAY!
Hier geht es zum Angebot
Praxis und Ausbildung
02 – 2020 ZEGG
Liebesschule mit Ina und Achim Stoll
01/2016 – 12/2019
Diverse Workshops bei Transparents
01/2017 – 12/2019
Vorstandsmitglied der Arco – Schule für lebendiges Lernen
08/2005 – heute
Lehrer an der Wirtschaftsmittelschule Bern
08/2004 - 07/2005
Lehrer am Gymnasium Hofwil Münchenbuchsee
09/1999 – 07/2004
Studium in Geografie und Geschichte an der Universität Bern
07/1999
Maturitätsabschluss
Elternraum
Begleitung, Coaching und Weiterbildung
Rebekka Keller & Sascha Krähenbühl
Schweibenalp, Brienz
kontakt@elternraum.ch
+41 78 841 52 32
Neueste Kommentare